Im Saarland ist kein Gesetzentwurf in Sicht: Die Abgeordneten im Landtag begrüßten zwar das Gesetz in Brandenburg; zugleich will keine der Fraktionen einen eigenen Entwurf einbringen. Der Frauenrat Saarland e.V. hat das Thema 2019 in Veranstaltungen aufgegriffen. Elke Ferner, Leiterin des zuständigen Fachausschusses „Parität in Parlamenten und Politik“ im Deutschen Frauenrat stellte in der Veranstaltung die Kampagne # Mehr Frauen in die Parlamente vor. Sie gab einen Überblick über die Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern. Vor dem Hintergrund, dass sich auf Bundesebene eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe zum Thema Geschlechterparität gebildet hatte, wurde 2019 auch im Saarland eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die das Thema „Mehr Frauen in die Parlamente“ bearbeitet und das Thema „Parität“ im Saarland voranbringen will.
In einer Veranstaltung vom Frauenrat Saarland, der LAG Kommunale Frauenbeauftragte Saarland, dem Deutschen Juristinnenbund, LV Saarland und dem Frauenbüro der Landeshauptstadt kamen zwei Referentinnen zu Wort, die jeweils den Prozess bis zur Verabschiedung eines Paritätsgesetzes in ihren eigenen Bundesländern begleitet haben. Anke Robert, eine Vertreterin des Frauenpolitischen Rates Brandenburg und Sybille Mattfeldt-Kloth, wissenschaftliche Referentin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/Landtagsfraktion Thüringen, berichteten, welchen Weg das Gesetz in Brandenburg und in Thüringen genommen hat und welche Hürden es zu überwinden galt.
Bei der Landtagswahl im März 2022 holte die SPD die absolute Mehrheit. In ihrem Regierungsprogramm ist zu lesen: „Wir wollen die Repräsentanz von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen stärken. Deswegen setzen wir uns weiterhin für ein Paritätsgesetz auf Landesebene ein, sodass künftig die Hälfte der Abgeordneten im saarländischen Landtag weiblich ist.“ (S. 47)