Parität am Frauentag 2022: Porträts erfolgreicher Kommunalpolitikerinnen im Landtag

Was verbindet Kommunalpolitikerinnen in Brandenburg? Wie füllen sie ihr Ehrenamt aus? Wie schaffen sie es, Beruf, Familie und die Ausübung des Mandats zu vereinen? Anlässlich des internationalen Frauentags lud die Landtagspräsidentin Frau Prof. Dr. Ulrike Liedtke zu einer Gesprächsrunde über die Erfahrungen der „Alltagsheldinnen und Lokalexpertinnen“ ein.

Die Kommunalpolitikerinnen aus unterschiedlichen Städten und Gemeinden teilten Erfolge wie Niederlagen, Herausforderungen und die schönen Seiten von Kommunalpolitik:

„Ich bin Pragmatikerin. Irgendwer muss es doch machen.“

„Ich bin über meine Kinder in die Kommunalpolitik gekommen.“

„Es tut gut zu sehen, dass man relativ schnell Dinge mit gestalten und für die Menschen vor Ort verbessern kann.“

Deutlich wurde, dass die Ausübung eines kommunalen Mandats oder politischen Amtes in einer Partei durchaus herausfordernde Seiten hat. Ein rauer Umgangston, fehlende Wertschätzung, der große zeitliche Umfang der Tätigkeit sowie eine schwere Erreichbarkeit der Sitzungsorte durch fehlende Mobilitätsanbindungen halten besonders Frauen von dem Schritt in die Kommunalpolitik ab.

Die Erfahrungsberichte bestätigen die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Studie „FRAUEN MACHT BRANDENBURG“ der Autorinnen Sophie Obinger und Christiane Bonk im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung Brandenburg. Darin wird erstmalig quantitativ die Situation der Geschlechterverteilung in Brandenburger Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen der kreisfreien Städte erhoben. Auf der Grundlage von qualitativen Interviews wird zudem betrachtet, welchen Hürden kommunalpolitisch aktive Frauen ausgesetzt sind. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen reichen von einer Verfassungsänderung zur Vorbereitung eines neuen Paritätsgesetztes über eine Verbesserung der Sitzungskultur bis hin zu Regelungen zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt wie beispielsweise Freistellungsansprüchen und Möglichkeiten zur Abrechnung von Kinderbetreuungskosten.

Die offizielle Vorstellung der Studie „FRAUEN MACHT BRANDENBURG“ findet am 05.04.2022, 10.30-12.30 Uhr im Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1A in Potsdam statt. Eine Anmeldung ist bis Donnerstag, den 31.03.2022 möglich:

E-Mail: anmeldung.potsdam@fes.de oder per Online-Anmeldung: https://www.fes.de/veranstaltung/veranstaltung/detail/258566

Alle Diskussionsteilnehmerinnen am Ende der gelungenen Veranstaltung
Sigrid Schumacher als ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Zernitz-Lohm, Katrin Krumrey als Ortsvortseherin in Bergholz-Rehbrücke, Sabine Dahl als Moderatorin und Jovita Galster-Döring als Vorsitzende der Gemeindevertretung Nuthe-Urstromtal in der ersten Gesprächsrunde
In der zweiten Gespärchsrunde diskutierten Dr. Stefanie Gebauer als Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Kremmen, Petra Quittel als Vorsitzende der Gemeindevertretung Schipkau sowie Karin Kühl als 2. Stellv. Vorsitzende der SVV Cottbus
Frauenministerin Ursula Nonnemacher sowie Mitglieder des Landtags und Gäst:innen verfolgten die Diskussionsrunden im Plenarsaal und über den Stream

Prof. Dr. Ulrike Liedtke und Anna Emmendörffer fassten die Handlungsbedarfe aus Sicht der Landespolitik und des Frauenpolitischen Rats Brandenburg zusammen.

Fotos: Simone Ahrend, sah-photo 

von Anna Emmendörffer

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